Ein Haus für 500 Jahre Gebirgsschützentradition – Eröffnung des Dokumentationszentrums in Benediktbeuern
Am Fuße der bayerischen Alpen wurde ein neues Kapitel Gebirgsschützengeschichte aufgeschlagen: Im historischen Meierhof des Klosters Benediktbeuern wurde feierlich das Dokumentationszentrum der Bayerischen Gebirgsschützen eröffnet – ein Ort, der nicht nur Geschichte bewahrt, sondern die Lebendigkeit eines einzigartigen Brauchtums sichtbar macht.
Auch wir, die Gebirgsschützenkompanie Traunstein, waren bei der Eröffnung mit einer Abordnung vertreten und stolz, Exponate aus unserer Kompaniegeschichte beizusteuern. In den Ausstellungsräumen erzählen ausgewählte Stücke aus den letzten fünf Jahrhunderten vom Wirken der Schützen entlang der Alpen – darunter Monturen, historische Waffen, Fahnen, Gemälde und das wohl wertvollste Objekt: eine bemalte Zylindertrommel aus der Zeit des bayerischen Volksaufstands 1705 mit der Inschrift: „Lieber bairisch sterbn, als wie kaiserlich verderbn.“
Ministerpräsident Dr. Markus Söder, traditionell Schirmherr der Gebirgsschützen, eröffnete die Ausstellung persönlich und würdigte die Bedeutung unserer Institution: „Ihr seid das freundlichste und beste Gesicht, das Bayern zu bieten hat.“ Mit einem Augenzwinkern erinnerte er an einen Besuch von US-Präsident Joe Biden in München, der beim Anblick der Schützen spontan rief: „Oh, what’s that?!“ – worauf Söder antwortete: „My special Bavarian army.“
Der Ausstellungsort ist geschichtsträchtig: Bereits 1809 bezog Maximilian Graf von Arco, Oberbefehlshaber des damaligen Gebirgsschützencorps, in Benediktbeuern Quartier – genau dort, wo heute Geschichte lebendig wird.
Neben der Ausstellung entsteht ein umfangreiches Archiv zur Geschichte der 47 Kompanien. Ziel ist es, die Vielfalt und Eigenheiten jedes einzelnen Standorts zu dokumentieren und langfristig für die kommenden Generationen zu bewahren.
Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, selbst aktiv zu werden – etwa am Lichtpunktgewehr im hinteren Bereich der Ausstellung. Doch vor allem soll das neue Zentrum eines leisten: zeigen, dass die bayerischen Gebirgsschützen weit mehr sind als ein Schützenverein – sie sind ein lebendiges Symbol für Heimat, Verantwortung und Zusammenhalt.
Die Eröffnung war ein bedeutender Tag für alle Schützen – und wir Traunsteiner sind stolz, Teil davon gewesen zu sein.


